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AutorenbildNaira Ruch

Folge 4 - Nöijahrsvorsätz i drüü Akt



In dieser Folge von Lose, Läse, Lafere sprechen wir über übertriebene Neujahresvorsätze und die Ernüchterung, die bald darauf folgt. Ausserdem schauen wir uns an, wie Adjektive auf Schweizerdeutsch dekliniert werden und entdecken spannende Hobbys wie "lisme" und "schlöfle". 



Text auf Schweizerdeutsch zum Mitlesen:

Nöiijahr - das isch dä Moment, wo mer üs vornäh, ds Beschte us üs usezhole. Es paari nennes “ e früsche Start”, angeri nennes schlicht “Dr erscht Monet vom Jahr bruuche, bevor när alles wider i üblech Alltag abdriftet”.  Simer ehrlech - Neujahrsvorsätz si meischens voller Euphorie und Ambitione, wo aber när schnäller vürflüge aus e Blitzschlag. 


Akt 1: Di grossartige Plän

Chürzlech hani d Anna troffe, wo ganz stolz vürkündet hett, si wärdi ab Jänner aube am Morge am 5i ufstah, e Stund meditiere u när e 10-Kilometer Louf absolviere. “Es isch Zyt, di inneri Rueh z finde u fit z wärde”, hett si mer vorgeschwärmt. E schöne Plan, hani dänkt u ihri Motivation hett mi fasch chli aagsteckt. När hani vor Sarah erfahre, was si sech vorgnoh hett: Si isch fescht entschlosse gsi, jede Monet vom Jahr es nöiis Hobby z meischtere - vom Lisme bis zu Schlöfle. U mir sötte dr Markus nid vürgässe, dä hett beschlosse, im nöiie Jahr vo eim Tag ufe anger vegan z wärde, d Wält z rette u näbebi no Beststeller-Autor z wärde. 


Akt 2: Dert wo när d Realität zrüggchert

Es paar Wuche später hani d Anna widertroffe. Si hett müed usgseh. “D Meditation? Auso, i ha gemerkt, dass i mini inneri Rueh am beschte am 7ni finge, nachdäm i zwöimal uf d Schlummertaschte drückt ha”, hett si mer gstande. D Sarah, di hett ihres nöiie Hobby ufgäh, wo si gemerkt hett, dass Lisme doch nid so eifach isch, wis usgseht u ds Schlöfle meh blaui Fläcke vürursacht als erwartet. U dr Markus? Tja, er isch wider zum Fleisch übergänge, aber er hett e würklech gueti Idee für es Buech gha! - Leider isch das scho gschribe worde. Mehrmals. 


Akt 3: D Erkenntnis

Es isch liecht, sech vor Euphorie vom Nöijahr lah mitzrisse u übermüetegi Vorsätz z fasse. Aber villech sötte mer nis dra erinnere, dass es nid drum geit, grossi, monumentali Vüränderige über Nacht z erreiche, sondern stetig a üs z schaffe. Es isch nid wichtig, öb mer jede Morge am 5i ufstöh oder jede Monet es nöis Hobby meischtere. Es geit drum, jede Tag e chli besser z si aus am Tag vorhär. 

I däm Sinn: Es frohs Nöiis!  U nid vürgässe: O wenn du hüt eis Guetzli meh issisch aus planet, gits morn immer e nöii Chance, s besser z mache. 


Text auf Hochdeutsch:

Neujahr – dieser Moment, in dem wir uns vornehmen, das Beste aus uns herauszuholen. Manche nennen es "frischen Start", andere nennen es schlicht "Den ersten Monat des Jahres nutzen, bevor alles wieder in den üblichen Alltag abdriftet". Lasst uns ehrlich sein - Neujahrsvorsätze sind meistens voller Euphorie und Ambitionen, die aber schneller verfliegen als ein Blitzschlag.


Akt 1: Die großartigen Pläne

Ich traf kürzlich Anna, die stolz verkündete, sie werde ab Januar jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen, um eine Stunde zu meditieren, gefolgt von einem 10-Kilometer-Lauf. "Es ist Zeit, die innere Ruhe zu finden und fit zu werden", schwärmte sie. Ein schöner Plan, dachte ich und ihre Motivation hatte mich fast ein bisschen angesteckt. Doch dann erfuhr ich von Sarah, was sie sich vorgenommen hatte: Sie war fest entschlossen, in jedem Monat des Jahres ein neues Hobby zu meistern – von Stricken bis hin zu Schlittschuh laufen. Und nicht zu vergessen Markus, der beschlossen hatte, vegan zu werden, die Welt zu retten und nebenbei ein Bestseller-Autor zu werden.


Akt 2: Wenn dann die Realität zurückkehrt

Ein paar Wochen später traf ich Anna wieder. Sie sah müde aus. "Die Meditation? Nun, ich habe festgestellt, dass meine innere Ruhe am besten um 7 Uhr morgens zu finden ist, nachdem ich zweimal auf die Schlummertaste gedrückt habe", gestand sie mir. Sarah hatte ihr neues Hobby aufgegeben, nachdem sie feststellte, dass Stricken nicht so einfach ist, wie es aussieht, und Schlittschuhlaufen mehr blaue Flecken verursacht als erwartet. Und Markus? Tja, er war wieder zum Fleisch übergegangen, hatte jedoch eine wirklich gute Idee für ein Buch. Leider war es bereits geschrieben. Mehrmals.


Akt 3: Die Erkenntnis

Es ist leicht, sich von der Euphorie des Neujahrs mitreißen zu lassen und übermütige Vorsätze zu fassen. Aber vielleicht sollten wir uns daran erinnern, dass es nicht darum geht, große, monumentale Veränderungen über Nacht zu erreichen, sondern stetig an uns zu arbeiten. Es ist nicht wichtig, ob wir jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen oder jeden Tag ein neues Hobby meistern. Es geht darum, jeden Tag ein wenig besser zu sein als am Tag zuvor.

In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr! Und nicht vergessen: Selbst wenn du heute ein Plätzchen mehr isst als geplant, gibt es morgen immer eine neue Chance, es besser zu machen.


Wortschatz:



Gut zu wissen! So wird ein Satz von Hochdeutsch auf Schweizerdeutsch verkürzt:



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