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AutorenbildNaira Ruch

Folge 1 - E überraschendi Begägnig

Aktualisiert: 26. Nov. 2023



In der ersten Folge von Lose, Läse, Lafere geht es um Jannik, der einen alten Schulfreund wiedertrifft. Neben Wortschatz, heute vor allem aus Bern, lernen wir die Vergangenheitsform im Schweizerdeutschen kennen und wie du einen Satz vom Hochdeutschen möglichst einfach ins Schweizerdeutsche übersetzten kannst.


Hier kommt der Text zum Mitlesen auf Schweizerdeutsch:


Hüt Morge isch dr Jannik wi fasch jede Morge dür d Bärner Altstadt gloffe, fasch eher grennt, wüu er natürlech mau wider chli z spät los isch. «Wo geit di Zyt numme aube härä?», fragt er sich immer wider. Er steit früeh gnue uf, nachem Dusche hett er immer no gnue Zyt für es gmüetlechs Zmorge u när hett er geng no ke Stress. Das isch aube dr Zytpunkt wo er sis Handy vüre nimmt u sech uf Instagram chli vürtörlet. Und plötzlech muess er pressiere, für rächtzytig bim Schaffe z sii. Wo er hüt auso dür Bärn gstresst isch, het er uf einisch hinger sech e Stimm ghört rüefe: «He Jannik, bisch dus?» Er het sech sofort umdräit u dr Simon uf Aahieb wider erkennt. Mit ihm isch er fasch acht Jahr id Schuel, wo si no beidi imne chline Dorf wyt wäg vore Stadt gwohnt hei. «Simon?», het er alibimässig gfragt und hett aafah lache: «Wi lang hei mir üs nümme gseh?» «Das muess e Ewigkeit här sii», hett dr Simon gantwortet u zu ihm ufgholt. Zämä si si ize d Pflaschtersteine düruf gloffe. «Was hesch au di Jahr gmacht?», hett dr Simon neugierig gfragt u dr Jannik hett aafah vürzeue: «I ha ja dr Gymer ir Stadt gmacht, drum bini wäg vo Arni. När hani Politikwüsseschafte u Wirtschaft ar Uni studiert u bi hie blibe. I ha e guete Job imne Büro gfunde, u näbebii hani mi geng politisch chli engagiert. Di letschte paar Jahr hani mit ere Frou zämä gwohnt, aber si isch vor es paar Mönet uszoge. Es hett nid söue sii. Drum bini iz grad allei i mire Dachwohnig hie ir Stadt. U wi geit’s dir?» «Mir geit’s prima. I bi geng no im Dorf, ha dert z Gschäft vo mim Vater übernoh u bi letscht Jahr Vater worde. I ha d Maya ghürate, weisch sii, wo mit üs ir Klass isch gsi.» Dr Jannik hett genau gwüsst, wär d Maya isch. Früecher isch nämlech geng jede Bueb vor Klass i sii vürliebt gsi, er oo. Und er isch ire gloub o mau uf Instagram gfougt, bevor si ihres Profil einisch eifach glöscht hett. «Das tönt ja super!», hett dr Jannik ehrlech gseit. Di beide hei wyterplouderet u sech uf nes Kafi bim Jannik nachem Füürabe vürabredet. «Los, hie muessi ine», hett dr Jannik vor emne grosse Bürogebäude gseit. «Bis speter! Es hett mi gfröit, di mau wider z gseh!»


... und noch zum Mitlesen auf Hochdeutsch:


Heute Morgen lief Jannik wie fast jeden Morgen durch die Berner Altstadt, er rannte fast eher, weil er natürlich wieder einmal ein bisschen zu spät losgegangen war. «Wo geht diese Zeit nur jeweils hin?», fragt er sich immer wieder. Er steht früh genug auf, nach dem Duschen hat er immer noch genug Zeit für ein gemütliches Frühstück und danach hat er immer noch keinen Stress. Das ist dann jeweils der Zeitpunkt, an dem er sein Handy hervornimmt und sich ein wenig auf Instagram beschäftigt. Und plötzlich muss er sich beeilen, um rechtzeitig bei der Arbeit zu sein. Als er heute also durch Bern stresste, hörte er plötzlich hinter sich eine Stimme rufen: «He Jannik, bist du’s?» Er drehte sich sofort um und erkannte Simon auf Anhieb wieder. Mit ihm war er fast acht Jahr3e zur Schule gegangen, als die beiden noch in einem kleinen Dorf weit weg von der Stadt wohnten. «Simon?», fragte er alibimässig und begann zu lachen: «Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?» «Das muss eine Ewigkeit her sein», antwortete Simon und holte zu ihm auf. Zusammen liefen sie die Pflastersteine hoch. «Was hast du all die Jahre gemacht?», fragte Simon neugierig und Jannik begann zu erzählen: «Ich habe ja das Gymnasium in der Stadt gemacht, deshalb bin ich von Arni weggegangen. Danach habe ich Politikwissenschaften und Wirtschaft an der Universität studiert und bin hier geblieben. Ich habe einen guten Job in einem Büro gefunden und habe mich nebenbei immer ein wenig politisch engagiert. Die letzten paar Jahre habe ich mit einer Frau zusammengewohnt, aber sie ist vor ein paar Monaten ausgezogen. Es hatte nicht sein sollen. Darum bin ich jetzt im Moment alleine in meiner Dachwohnung hier in der Stadt. Und wie geht es dir?» «Mir geht es prima. Ich bin immer noch im Dorf, habe dort das Geschäft meines Vaters übernommen und bin letztes Jahr Vater geworden. Ich habe Maya geheiratet, weisst du, sie, die mit uns in der Klasse war.» Jannik wusste genau, wer Maya ist. Früher war nämlich jeder Junge der Klasse in sie verliebt gewesen, er auch. Und er folgte ihr, so glaubte er, früher einmal auf Instagram, bevor sie ihr Profil auf einmal einfach gelöscht hatte. «Das klingt ja super!», sagte Jannik ehrlich. Die beiden plauderten weiter und verabredeten sich auf einen Kaffee bei Jannik nach Feierabend. «Hör zu, hier muss ich rein», sagte Jannik vor einem grossen Bürogebäude. «Bis später! Es hat mich gefreut, dich wiederzusehen!»


Gut zu wissen:


Diese Wörter könntest du dir heute merken, um das nächste Mal schon ein bisschen mehr zu verstehen!

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